Sonntag, 11. Februar 2007

Die Linke-Hochschulverband wird im Mai gegründet

Linksruck dominiert neuen Studentenbund


Um die 40 Studentinnen und Studenten trafen sich am letzten Wochenende in Köln, um die Gründung des Hochschulverbands der fusionierenden Linkspartei vorzubereiten. Anwesend waren die Hochschulgruppen der Linkspartei-Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftspolitik und mehrere WASG-Hochschulgruppen. Letztere setzen sich hauptsächlich aus Linksruck-Aktivisten zusammen.

Am Samstag standen die Mobilisierung für den G8-Gipfel und die Diskussion um die neuen Bachelor-Kurzstudiengänge im Mittelpunkt. Am Sonntag ging es um Programm und Struktur des neuen Hochschulverbands. Beim programmatischen Selbstverständnis drehte sich die Diskussion um die Frage, wie weit der neoliberale Umbau der Hochschulen „kritische Wissenschaft“ einschränke und das Studium auf reine Ausbildung reduziere. Das MSB-Spartakus-Konzept der „gewerkschaftlichen Orientierung“, also des Hinführens der Intelligenz auf ein Bündnis mit der Arbeiterklasse, wurde nur vom einzigen (!) solid-Vertreter im Hochschulgruppennetzwerk angesprochen. Der Linksruck bezog sich auf den SDS und will die Studenten zum politischen Subjekt machen. Verständlich, wenn man bedenkt, dass es sich beim Linksruck um eine fast ausschließlich akademische Organisation handelt.

Organisatorisch soll der neue Hochschulverband eine „Arbeitsgemeinschaft“ des neuen Jugendverbandes werden. Mehrheiltlich waren die Teilnehmer der Auffassung, dass studierende Parteimitglieder automatisch Vollmitglieder des Studentenverbands sein sollten. Im Jugendverband dagegen sollen junge Parteimitglieder zuerst nur passiven Mitgliedsstatus erhalten. Für Befremden sorgte bei manchen die Argumentation, Vollmitgliedschaft für Parteimitglieder und Zuständigkeit der Partei-Schiedsgerichte sowie Meldung der Hochschulgruppengründungen bei den Partei-Kreisvorständen seien notwendig, um auf die Kooperation der Partei setzen zu können - organisatorische Unabhängigkeit muss jedoch für politische Zusammenarbeit kein Hindernis sein, wie die Geschichte von MSB und AMS belegen. Am 5./6. Mai soll der Gründungskongress des neuen Studentenbunds stattfinden. In den zehnköpfigen Übergangsvorstand wurden mehrere Linksruckler, zwei Jungdemokraten, Mitglieder von L.PDS-Hochschulgruppen und Jan Schalauske, ehemaliger solid-Bundessprecher, gewählt.

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